Die großen Zoos in Deutschland haben sich zu opulenten Erlebniswelten entwickelt. Gleichzeitig sind sie viel mehr als Freizeitparks: Sie können eine Arche sein, gefährdete Tierarten retten und einzigartige Zuchtprogramme betreiben. Doch auch das Sterben, Fressen und Gefressenwerden gehört zum Zooalltag – wieviel Realität darf man Zoobesuchern zumuten? Und welchen Aufgaben muss sich der Zoo der Zukunft widmen? (Wiederholung vom 26.11.2020)
Im Allwetterzoo Münster zieht eine neue Tierart ein: Rotluchse. Für sie hat der Zoo eine neue Anlage mit vielen Details bauen lassen. Sie ist Teil einer modernen Neukonzeption und eine Abkehr von den Zoos früherer Jahrzehnte. Damals ging es darum, die Tiere möglichst nah vor vielen Menschen zu präsentieren – ohne Rückzugsmöglichkeit und mit viel Beton statt Natur.
Um die wortwörtlich Letzten ihrer Art zu retten, braucht es viel Aufwand und Knowhow.
Nur wenige Zoo-Direktoren wollen offen über das Thema sprechen: In Zoos werden regelmäßig Tiere getötet und an Raubtiere verfüttert.
Früher war der Zoobesuch reine Volksbelustigung. Heute sollen die Zoos auch Orte der Bildung und Forschung sein und ein Schutzraum für bedrohte Tiere.
Tausende exotische Wildtiere leben in Käfigen und Gehegen der Zoos. Tierschützer bezeichnen die Gefangenschaft der Tiere als Quälerei und Isolationsfolter.
Seit Jahrtausenden halten Menschen Tiere: erst als Nahrung, dann als Symbol von Wohlstand. Der erste Tiergarten entstand vor etwa 4000 Jahren in China.
Glaswände statt Gitterstangen, weitläufige Gehege anstelle enger Käfige – das sind zwei Merkmale der so genannten Erlebniszoos.
Früher diente die Tierzucht im Zoo vor allem dazu, den Besuchern niedliche Tierbabys zu präsentieren. Heute soll sie helfen, gefährdete Arten zu erhalten.
Viele Tierarten, die vom Aussterben bedroht sind, können durch Zuchtprogramm in Zoos langfristig geschützt werden. Die Zoovereinigung EAZA koordiniert viele dieser Programme.
Trotz grenzenloser Tierliebe wissen viele Tierhalter nicht, was ihren Tieren gut tut und was ihnen eher schadet. So machen Haltungs- und Fütterungsfehler viele Tiere krank.
Dr. Dag Encke war schon als Kind jeden Tag im Zoo – denn sein Vater war fast 40 Jahre lang Zoodirektor in Krefeld. Seit 2005 leitet Encke den Tiergarten der Stadt Nürnberg.
Thomas Ziegler leitet seit 2003 das Kölner Aquarium. Dank seiner Arbeit wurden zahlreiche bedrohte Arten auf die Rote Liste des Washingtoner Artenschutzabkommens gesetzt.
Wildtiere lernen ihre Kunststücke unter massivem Druck, oft sogar durch Gewalt. Tierschutzverbände fordern deshalb ein Gesetz, das die Wildtierhaltung im Zirkus verbietet.
Manche Wissenschaftler schätzen, dass es auf der Erde mehr als 13 Millionen Arten gibt. Doch die Artenvielfalt ist gefährdet.
Die Elefantenhaltung im Zoo ist immer ein Risiko. Viele Tierpfleger wurden bereits angegriffen und schwer verletzt, einige sogar getötet.
Schon als Neugeborenes ist ein Giraffenbaby so groß wie ein erwachsener Mensch. Ein ausgewachsener Giraffenbulle ist sogar so hoch wie ein zweistöckiges Haus.
"Unser Wissen ist ein Tropfen, was wir nicht wissen, ein Ozean", wusste schon Isaac Newton. Ich hoffe, dass ich mit Planet Wissen einen kleinen Teil dazu beitragen kann, dass aus diesem Tropfen wenigstens eine kleine Pfütze wird.
Sehen Sie die Vielfalt der Welt!