Symbiose mit Algen
Riesenmuscheln können weit mehr als einen Meter groß werden und dabei fast eine halbe Tonne wiegen. Die Riesenmuscheln leben in den Korallenriffen des tropischen Indo-Pazifiks. Wie ihre sehr viel kleineren Verwandten leben die Riesenmuscheln von Schwebstoffen, die sie aus dem Wasser filtern.
Um sich zusätzliche Nahrungsquellen zu erschließen, sind diese Muscheln eine Symbiose mit Algen eingegangen, die in den äußeren Mantellappen der Muscheln leben. Wenn sich eine Muschel öffnet, stülpt sie die Mantellappen so weit wie möglich nach vorne, so dass die Algen möglichst viel Sonnenlicht abbekommen.
Die Algen produzieren dann, im Austausch für ein sicheres und behütetes Leben, aus dem Sonnenlicht Nährstoffe und Sauerstoff für die Muschel.
Diese Algen sind der Grund für die überaus prächtige Färbung des Muschelinneren. Allerdings ist dadurch auch das Vorkommen der Muscheln auf das Flachwasser der Meere beschränkt, denn es muss genügend Licht zu den Muscheln gelangen.
Nachzuchten fürs Aquarium
Es gibt eine ganze Reihe von Riesenmuschel-Arten. Einige werden nur wenige Dezimeter groß, so dass auch die Aquarianer schon sehr früh Interesse an ihrer Haltung hatten. Doch erst seit relativ kurzer Zeit weiß man, wie diese Muscheln in Gefangenschaft dauerhaft ernährt werden können. Daher starben sie früher in den Aquarien schon recht bald ab.
Seit die meisten Importe aus Nachzuchten stammen, kann man zumindest für den weiteren Rückgang nicht mehr die Aquarianer beschuldigen. Neben der Wilderei für asiatische Delikatessenhändler ist vor allem die Erwärmung der Meere ein existenzielles Problem für diese Muscheln. Dadurch wird, wie bei den Korallen, die Symbiose mit den Algen gestört. In die Tiefe ausweichen kann die Muschel nicht, da dort für die Alge zu wenig Licht ist. Sie geht zugrunde.
Bei Bedrohung schließen Riesenmuscheln ihre Schalen recht gemächlich. Sicherlich nicht schnell genug, um sich als Taucher davon überraschen zu lassen. Eine Bedrohung durch diese sanften Riesen ist daher doch ziemlich unwahrscheinlich.
(Erstveröffentlichung 2007. Letzte Aktualisierung 22.06.2020)