Riesige Oberfläche
In Ruhe atmen wir 12- bis 18-mal pro Minute, pro Atemzug inhalieren wir dabei ungefähr einen halben Liter Luft. Unter Belastung kann dieses sogenannte Atemzugvolumen auf etwa 2,5 Liter ansteigen, ausdauertrainierte Spitzensportler atmen sogar bis zu vier Liter und mehr ein und aus.
Über die Haut der Lungenbläschen wird Sauerstoff aus der Luft vom Blut aufgenommen und Kohlendioxid aus dem Blut in die Lunge abgegeben. In den feinsten Verästelungen der Lunge erledigen ungefähr 300 Millionen winzige Lungenbläschen diesen Gasaustausch.
Ihre Oberfläche umfasst zusammengenommen ungefähr 100 Quadratmeter. Das Be- und Entladen dauert nur eine Viertelsekunde, rund ein Drittel der Durchlaufzeit eines roten Blutkörperchens durch diesen Bereich.
Effektive Selbstreinigung
Die Lunge ist ein Organ, das in direkter Verbindung mit der Außenwelt steht. Wegen der hohen Schadstoffbelastung verfügt sie deshalb über ein äußerst wirkungsvolles Reinigungssystem.
Schon in der Nase filtern Härchen den gröbsten Schmutz aus der Luft, in den Bronchien fischen Flimmerhärchen und klebriger Schleim die feineren Partikel heraus.
In dritter Instanz, tief im Innern der Lunge, fangen Fresszellen des Immunsystems schädliche Fremdkörper ab. Das Selbstreinigungssystem ist so effektiv, dass sich in gewissen Grenzen selbst die Lunge eines Rauchers regenerieren kann. Sie braucht dafür allerdings ungefähr genauso viele Jahre wie der Raucher abhängig war.
Der Regenerationsfähigkeit sind also Grenzen gesetzt. Auch Feinstaub kann die Lunge nicht entsorgen, weil die Partikel so klein sind, dass sie allen drei Filtersystemen durch die Lappen gehen.
Quelle: SWR | Stand: 05.12.2022, 14:00 Uhr