Als eines der ersten kommunistischen Experimente gilt die "Pariser Kommune". So wurde von März bis Mai 1871 der Pariser Stadtrat genannt, der einen gesellschaftlichen Umsturz gegen die französische Regierung plante.
Damals hatte Frankreich gerade den deutsch-französischen Krieg verloren. In Paris übernahm das Zentralkomitee der Nationalgarde – eine Armee, die hauptsächlich aus Arbeitern bestand – die Macht. Sie rief eine proletarisch geprägte Republik aus. Diese sollte das Gegenstück zur bürgerlichen und konservativen Nationalversammlung sein, dem französischen Parlament, das damals in Versailles in der Nähe von Paris tagte.
Die Revolutionäre, auch "Kommunarden" genannt, hissten auf dem Pariser Rathaus die rote Fahne, enteigneten Banken und Fabriken und forderten die Gleichberechtigung der Frauen. Sie setzten sich das Ziel, in Paris menschenwürdige soziale Verhältnisse zu schaffen.
Die Pariser Kommune dauerte nur 72 Tage und wurde gewaltsam niedergeschlagen. In der sogenannten "Blutwoche" Ende Mai 1871 erkämpften sich Regierungstruppen des Landes den Weg in das Zentrum von Paris und erschossen die meisten der Kommunarden. Historiker schätzen die Zahl der Getöteten auf 15.000 bis 20.000 Menschen.
Bis heute gilt die Pariser Kommune den Anhängern der kommunistischen Ideologie als frühes Vorbild einer revolutionären Umgestaltung der Gesellschaft.
(Erstveröffentlichung: 2023. Letzte Aktualisierung 16.07.2023)
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