Die Grafiken geben einen Einblick in einen kleinen Bereich der Reisebranche. Bei den Befragungen ist zu beachten, dass jeweils nur ein kleiner Teil der Bevölkerung teilgenommen hat. Sie sind daher nicht repräsentativ. Darüber hinaus sind weitere Faktoren wie Bildungsstand oder Einkommen nicht berücksichtigt.
Treibhausgase nach Reiseart
Die Plattform "Atmosfair" hat berechnet, wie viele Treibhausgase eine vierköpfige Familie aus Deutschland durch eine siebentägige Reise verursacht. Das Ergebnis hängt stark von der Art der Reise ab. Eine Kreuzfahrt in die Karibik und eine Fernreise schneiden mit Abstand am schlechtesten ab. Dabei fallen jeweils über 20.000 Kilogramm Treibhausgase an. Bei der Fernreise rechneten die Experten von Atmosfair mit einer Flugstrecke von Frankfurt nach Johannesburg in Südafrika. Auch Ausflüge mit einem Mietwagen vor Ort bezogen sie mit ein. Im Vergleich dazu schneidet eine Inlandsreise mit dem Auto von Köln an die Nordsee (nach Dagebüll an der Grenze zu Dänemark) inklusive Fahrrad- und Autoausflügen am Zielort mit etwa 820 Kilogramm CO2 am besten ab (siehe "Kurze Strecke").
Länder mit umweltbewussten Reisenden
Im Jahr 2019 wurden weltweit mehr als 13.000 Menschen befragt, ob sie sich im vergangenen halben Jahr aufgrund des CO2-Abdrucks gegen eine Reise entschieden haben. Die meisten dieser in der Studie genannten "Green Travelers" kamen aus Deutschland. Frankreich belegte den zweiten und die USA den dritten Platz. In einigen asiatischen Ländern wie Japan, Südkorea, Singapur und Indonesien waren es deutlich weniger Menschen, die sich gegen eine Reise entschieden haben.
Umweltfreundliche Aktivitäten auf der Reise
Die Reiseplattform "Urlaubspiraten" hat mehr als 2000 ihrer Nutzer gefragt, welche umweltfreundlichen Taten sie auf Reisen bereits umsetzen. Die Ergebnisse zeigen, dass die Deutschen bereits recht umweltfreundlich unterwegs sind. Mehr als acht von zehn Personen achten darauf, im Urlaub keinen Müll zu hinterlassen und versuchen, ihn zu trennen. Drei von vier Befragten benutzen Handtücher im Hotel mehrmals, damit sie nicht täglich gewaschen werden müssen.
Andere Aktivitäten werden jedoch bisher nur von wenigen Reisenden umgesetzt. Lediglich sieben Prozent der Befragten gab an, CO2-Emissionen zu kompensieren. Nur jeweils drei Prozent übernachten in einer nachhaltigen Unterkunft oder unterstützen ein nachhaltiges Projekt vor Ort.
Kompensieren von CO2
Die Reiseplattform "Urlaubspiraten" hat 2000 ihrer Nutzer gefragt, wie viel sie bereit wären zu zahlen, um CO2 zu kompensieren. Die Zahlungsbereitschaft der Deutschen fällt demnach eher gering aus. Mehr als jeder Vierte ist nicht bereit, einen Aufpreis auf seinen Flugpreis zu zahlen. Vier von zehn Personen würden einen Aufpreis von zehn Prozent in Kauf nehmen. Einen Aufpreis zwischen zehn und 30 Prozent wäre jedoch nur ein Viertel bereit zu zahlen. Mehr als 30 Prozent möchten die wenigsten bezahlen.
UNSERE QUELLEN
- Statista: Länder mit dem höchsten Anteil von Green Travelern (2020)
- Statista: Höhe des Aufkommens von Treibhausgas-Emissionen einer Familie aus Deutschland nach Urlaubsart im Jahr 2019
- Statista: Umweltfreundliche Aktivitäten auf Reisen (2020)
- Statista: Umfrage zu Aufpreisen für die CO2-Kompensation (2020)