Roggenähre mit ausgewachsenem, infiziertem Korn (Mutterkorn)

Getreide

Mutterkorn

Von Gregor Delvaux de Fenffe

Auf einer Reihe von Gräsern, besonders auf Roggen, findet man hin und wieder schwarze Körner – das sogenannte Mutterkorn. Doch der Name ist irreführend. Mutterkorn ist keineswegs ein Korn, sondern eine Verwachsung, verursacht durch den auf Getreidepflanzen schmarotzenden Pilz "Claviceps purpurea".

Dieser Pilz produziert ein für den Menschen giftiges Alkaloid. Früher hielten die Menschen Mutterkorn für verkümmertes oder verwachsenes Getreide, das sie einfach mitaßen, da Getreide für die Menschen damals sehr wertvoll war.

Bei regelmäßigem Konsum kam es daher immer wieder zu starken und tödlichen Vergiftungen. In der Volksmedizin nutzte man Mutterkorn dagegen als wehenförderndes Mittel – und daher stammt auch der Name.

Quelle: SWR | Stand: 02.06.2020, 09:00 Uhr

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